Farming the City

NahrungsmittelversorgungWie kann die Nahrungsmittelversorgung in den Städten künftig weiter gewährleistet werden? Das Buch Farming the City wirft nicht nur Fragen rund um die ökologische Transportbilanz von Lebensmitteln und CO2-Emissionen auf, sondern das Buch präsentiert Lösungsvorschläge auf lokaler Ebene. Schon im Vorwort ist zu lesen, dass lokale Nahrungsmittelsysteme als eine Art Katalysator des Wandels fungieren: Laut den AutorInnen hat die gemeinschaftliche Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Essen das Potential, ökonomische, ökologische und soziale Verbesserungen herbeizuführen. Farming the City repräsentiert das Anliegen der AutorInnen, eine gemeinsame Vision und ein Vokabular zu schaffen, das es Menschen und Organisationen ermöglicht, besser zusammen zu arbeiten.

Der erste Teil beschäftigt sich mit der Rolle politischer EntscheidungsträgerInnen und StadtplanerInnen, die in ihrer Zusammenarbeit Themen wie urbane Ernährung, Energie- und Abfallkreisläufe, städtische Infrastruktur und Abläufe entscheidend mitgestalten und ein Umdenken herbeiführen können. In einem weiteren Abschnitt werden neue ökonomische Modelle vorgestellt, die sich an der sozialen Topografie westlicher Städte orientieren. Diese Modelle sollen lokale unternehmerische Initiativen fördern und es Menschen mit geringem Einkommen ermöglichen, Produktions- und Konsumzyklen selbst in die Hand zu nehmen.

Inspirierende Projekte zur Nahrungsmittelversorgung

Im dritten und letzten Teil kommen lokale AktivistInnen zu Wort und präsentieren ihre Projekte. Man findet hier nicht nur die Culinary Misfits aus Berlin, sondern auch weniger bekannte Initiativen wie zum Beispiel das Agroculture Nomadic Project in Rom, bei dem ein Kollektiv Oliven, Orangen, Kapern, Ruccola und Chicoree im öffentlichen Raum erntet, oder die Mushroom Wall in Amsterdam, die urbanen Abfall (in diesem Fall ist es Kaffeesatz) in essbare Pilze verwandelt. Auch HK Farm, über die schon vor längerem auf über_Land berichtet wurde, ist vertreten. Dieser Abschnitt bietet eine inspirierende Ansammlung von Projekten in der westlichen Welt und zeigt, was jetzt schon möglich ist.

Farming the City zeigt leistbare und machbare Alternativen, indem es für ein Umdenken in der Produktion und Verteilung von Nahrungsmitteln und für eine faire und lokal ausgerichtete Gesellschaft plädiert.

Eine Besprechung von Gastautorin Katharina Hoff.

 

Mark Minkjan, Francesca Miazzo

Farming the City – Food as a Tool for Today’s Urbanization

Verlag: Valiz

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