Eben erst hat die britische Tageszeitung The Guardian eine Studie veröffentlicht, wonach das Insektensterben zu einem Kollaps der Natur führen würde. Es ist nicht die erste Studie, die auf das Massensterben aufmerksam macht. Die Gründe dafür sehen die Forscher in der industriellen Landwirtschaft. Und dort, wo diese noch nicht so vorangeschritten ist, spiele die Klimakrise eine umso größere Rolle. Besonders betroffen sind Insekten, Schmetterlinge, Bienen, Wespen und Käfer.
Bei diesen Hiobsbotschaften bleibt der Überländerin schon die Spucke weg. Es stellt sich die Frage, was sie als Einzelne dagegen tun kann? Gibt es überhaupt noch Möglichkeiten, die etwas bewirken? Oder bleibt jeder Versuch nur ein lächerliches Aufflackern, um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen?
Wertvolle Lebensräume für Insekten
Die Überländerin ist eine Idealistin. Sie glaubt tatsächlich, dass in (Stadt- und Land-)Gärten wertvolle Lebensräume für Insekten geschaffen werden können. Sie glaubt tatsächlich, dass Wiesen mit Blühstreifen, insektenfreundliche Stauden oder Totholzhaufen kostbare Quadratmeter für Insekten darstellen.
Und es wäre nicht die Überländerin, würde sie nicht mit all dem in ihrem Garten experimentieren. Sie lässt die Blumen, Gräser und Kräuter in ihrer Wiese einfach wachsen; Teile der Wiese bleiben den Sommer über ungemäht, damit blühen kann, was möchte. Sie hat „bienenfreundliche“ Pflanzen gesetzt und Insektenhotels aufgestellt. An Letzteren freut sie sich besonders: Sie liebt es, dem Treiben zuzuschauen und staunt jedes Mal über die unterschiedlichen Sorten von Wildbienen, die in diesen Hotels Kost und Logis finden.
Refugium für Wildbienen
Und genau für diese Gattung der Wildbienen hat das Designbüro MaliArts das Projekt Refugio geschaffen. Es ist ein für den städtischen Raum konzipiertes Projekt, das die Beziehung zwischen Städtern und Natur wieder herstellen und intensivieren soll. Es hat die Aufgabe, dem urbanen Menschen die Wichtigkeit der Wildbienen vor Augen zu führen. Denn sie sind es – neueren Studien zufolge –, die zu den effizientesten Bestäubern der Natur zählen.
Nistplatz, Futterplatz und Wasserstelle
Industrial Designer Gabriel Calvillo von MaliArts hat Refugio als eine Gruppe mit drei Objekten konzipiert, die die Grundbedürfnisse wie Unterschlupf, Nahrung und Wasser verschiedener Bienenarten decken. Unbehandeltes Kiefernholz oder Teakholz mit natürlichen Ölen kommen für den Nistplatz zum Einsatz, das Dach und die Tränke sind aus unglasierter Keramik und der Sockel aus Stahl. Zu den Objekten gibt es ein Handbuch, das Anbautipps für die ideale Umgebung der Einzelbienen enthält. Es stellt 20 Blumenpflanzen dar, die nach ihrem Blühstadium angeordnet sind. Damit kann ein optimales Umfeld für die Wildbienen kultiviert werden.
Der Beitrag in The Guardian: Plummeting insect numbers „threaten collapse of nature“
über_Land
Der Blog über_Land beschäftigt sich mit innovativer Landwirtschaft in der Stadt und auf dem Land. Themen wie Urban Farming, Vertical Farming, Aquaponic stehen genauso im Vordergrund, wie innovative Landwirte, die mit ihren Betrieben neue Wege der Lebensmittelproduktion einschlagen. Der Blog ist seit 2011 online. Gründerin und Herausgeberin ist Barbara Kanzian. Erfahren Sie mehr über sie auf ihrer Unternehmens-Website.