Filmische Monokultur

„Viel Glück“ statt „Guten Appetit“ sollten sich die Leute vor dem Verzehr von Lebensmitteln wünschen. Damit weist der französische Agrar-ökonom Pierre Rabhi in dem Film „Good Food Bad Food“ auf den Einsatz von chemischen Giftstoffen in der Nahrungsmittelpro-duktion hin. Die Dokumentation wurde letzten Freitag im Rahmen einer Österreich-Premiere von „bio austria“ in Wien gezeigt. Der Film wirft die Machenschaften
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Totenacker

Ein Kriminalroman über unwertes Leben aus der Nazizeit und die Geschäftspraktiken von Anbietern genmanipulierten Saatguts – eine wahrlich gewagte Konstruktion. Leenders/Bay/Leenders versuchen diesen Spagat, indem sie zwei Handlungsstränge – den Fund von acht Skeletten aus der Zeit des Krieges und eine aktuelle Mordserie im landwirtschaftlichen Umfeld – parallel laufen lassen. Zu hinterfragen ist natürlich die dahinter liegende Absicht:
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Starkes Land

Es gibt zahlreiche Zeitschriften, die sich dem Landleben verschrieben haben: Landlust, Liebes Land, Unser Land, Landidee etc. und zu Ostern kommt die ganz neue Landliebe im Schweizer Ringier Verlag auf den Markt. Alle haben sie – wie der Titel schon sagt – das Land als Thema. Da werden seitenweise Rezepte aus der rustikalen Küche abgedruckt, Deko-Tipps für die lauschigsten Terrassen verraten, Anleitungen für die lustigsten Bommelmützen gegeben oder einfach nur lange Fotostrecken von Knospen, Blüten, Blumen, Ästen, Bäumen …
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Freiheit auf Federn

Man hat einfach Vertrauen zu diesem Menschen. Der sympathische Landwirt mit seinem markanten Gesicht lächelt schon seit gut 20 Jahren von Toni’s Freilandeiern. Diesen gütigen, erfahrenen Menschen habe ich persönlich immer für den Erfinder von Toni’s Freilandeiern gehalten. Für mich war das der Toni. Und ich wette, dass ich nicht die einzige war. Natürlich steckt hinter diesen Eiern Toni Hubmann, und der sieht anders aus. Ende vergangenen Jahres hat er sein erstes Buch veröffentlicht und auf Seite 62 kann man den Unterschied zwischen Hubmann und Schick (Landwirt auf der Verpackung) ansehen. Unter dem sperrigen Titel: „Wie wir uns über gute Lebensmittel freuen können, Bauernhöfe keine Fabriken werden und was sich dafür ändern muss“ erklärt uns
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Stark am Land


Ein neues Jahr beginnt am besten mit einem guten Buch. Wie wäre es mit Annegret Brauns Buch über die Frauen auf dem Land? Ohne sie, könnte so manche Landwirtschaft nicht überleben: Sie sind es, die oft alleine Haushalt und Hof managen, ihre Kinder und Tiere versorgen, und die zwischen Küche, Stall und Computerarbeitsplatz pendeln.
Das Buch erzählt von eigenständigen Landwirtinnen, stolzen Sennerinnen oder Pionierinnen des Bioanbaus wie die Schweizerin Maria Müller und die Österreicherin Lili Kolisko. Oder Elisabeth Boehm, die den ersten deutschen landwirtschaftlichen Hausfrauenverein gründete. Viele Neuerungen in der Landwirtschaft gehen maßgeblich auf Frauen zurück, die jedoch immer im Schatten der Männer standen. Heute sind die Frauen vom Land selbstbewusster denn je, setzen ihre Ideen auch gegen bestehende Konventionen durch.
Anregende Texte, ein schönes Layout und der gute Mix aus Vergangenheit und Gegenwart machen dieses Buch lesenswert. Schon allein wegen der stimmungsvollen Fotos der Bildberichterstatterin Erika Groth-Schmachtenberger (1906-1992) ist dieses Buch jedem, der sich für das Land interessiert, sehr zu empfehlen.
Annegret Braun
Frauen auf dem Land
Elisabeth Sandmann Verlag
Veröffentlicht in Medien, Frauen, Landleben