Grün erobert die Städte: Bei „BimBaum“ fährt der Park gleich mit. Das Projekt von xarchitekten und Henning Grahn konnte sich bei dem von der Stadt Wien ausgelobten Ideenwettbewerb erfolgreich durchsetzen. Ziel war es dabei, Ideen einzureichen, die die Wiener Innenstadt ergrünen lässt. Platz zwei ergatterte „Blumenflashmob“, dabei bringen die Teilnehmer eine Topfpflanze mit und bilden einen blühenden Garten an Orten, die sonst grau und steinern sind. „BimBaum“, der Minipark als Anhänger für die Wiener Straßenbahn soll noch heuer realisiert werden.
Dieses Projekt ist nicht nur originell, sondern auch ausbaufähig: BusBaum, ZugBaum oder RadBaum könnten folgen.
Abbildungen: Henning Grahn & xarchitekten
Land_Kunst
Beruf: Bauer
Bis 3. April zeigt das Kunstmuseum Thun die Ausstellung „Beruf: Bauer. Eine Sammlungsaus-stellung mit Gästen“. Die Sammlung zeigt, welchen Stellenwert die Landwirtschaft in der Kunst bis vor gar nicht allzu langer Zeit einnahm. Thematisiert wird das Leben und Arbeiten von Bauern und Bäuerinnen der Gegenwart und in der Vergangenheit mit Werken aus dem eigenen Depot sowie mit Arbeiten von zeitgenössischen Kunstschaffenden. Weitere Informationen: www.kunstmuseumthun.ch
Foto: Arthur Zeller, Herde der Gebrüder Ueltschi vor dem Stall, Boltigen, 1921
Staatsarchiv des Kantons Bern, FN Zeller
Ganz ohne Romantik
Einfach ist ihr Anblick nicht zu ertragen. Neun grossformatige Fotos (2 x 1,5 Meter) transportieren ein Landleben, mit dem man sich nicht gerne auseinandersetzt; ein Leben, das Unmut verbreitet. Unter dem Titel „Tirol isch lei Oans“ zeigt das Künstlerkollektiv God’s Entertainment von 28. 1. bis 30. 1. Im Wiener WUK Tabuthemen: Man muss sich beinahe überwinden, den betrunkenen Postler, der auf der Landstraße zusammenbricht, näher anzusehen. Es geht nicht mehr weiter bei ihm, sein Ausdruck ist das wahre Elend. Ein weiteres Foto zeigt einen einheimischen Schilehrer, der sich mit seiner russischen Schülerin im Schnee vergnügt. Es geht um stolze Jäger, deren hämisches Grinsen Aggressionen auslösen. Diese provokanten Fotos sind keine einfache Kost, aber sie räumen mit Klischees auf und geben einen kräftigen Anstoss, sich mit dem Landleben neu auseinanderzusetzen.
Foto: WUK
Freiheit auf Federn
Man hat einfach Vertrauen zu diesem Menschen. Der sympathische Landwirt mit seinem markanten Gesicht lächelt schon seit gut 20 Jahren von Toni’s Freilandeiern. Diesen gütigen, erfahrenen Menschen habe ich persönlich immer für den Erfinder von Toni’s Freilandeiern gehalten. Für mich war das der Toni. Und ich wette, dass ich nicht die einzige war. Natürlich steckt hinter diesen Eiern Toni Hubmann, und der sieht anders aus. Ende vergangenen Jahres hat er sein erstes Buch veröffentlicht und auf Seite 62 kann man den Unterschied zwischen Hubmann und Schick (Landwirt auf der Verpackung) ansehen. Unter dem sperrigen Titel: „Wie wir uns über gute Lebensmittel freuen können, Bauernhöfe keine Fabriken werden und was sich dafür ändern muss“ erklärt uns
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Stark am Land

Ein neues Jahr beginnt am besten mit einem guten Buch. Wie wäre es mit Annegret Brauns Buch über die Frauen auf dem Land? Ohne sie, könnte so manche Landwirtschaft nicht überleben: Sie sind es, die oft alleine Haushalt und Hof managen, ihre Kinder und Tiere versorgen, und die zwischen Küche, Stall und Computerarbeitsplatz pendeln.
Das Buch erzählt von eigenständigen Landwirtinnen, stolzen Sennerinnen oder Pionierinnen des Bioanbaus wie die Schweizerin Maria Müller und die Österreicherin Lili Kolisko. Oder Elisabeth Boehm, die den ersten deutschen landwirtschaftlichen Hausfrauenverein gründete. Viele Neuerungen in der Landwirtschaft gehen maßgeblich auf Frauen zurück, die jedoch immer im Schatten der Männer standen. Heute sind die Frauen vom Land selbstbewusster denn je, setzen ihre Ideen auch gegen bestehende Konventionen durch.
Anregende Texte, ein schönes Layout und der gute Mix aus Vergangenheit und Gegenwart machen dieses Buch lesenswert. Schon allein wegen der stimmungsvollen Fotos der Bildberichterstatterin Erika Groth-Schmachtenberger (1906-1992) ist dieses Buch jedem, der sich für das Land interessiert, sehr zu empfehlen.
Annegret Braun
Frauen auf dem Land
Elisabeth Sandmann Verlag
Veröffentlicht in Medien, Frauen, Landleben