Kate und William sind derzeit attraktiv in England; Bioprodukte haben dagegen schon ein schwereres Los auf der Insel. Wie aus dem kürzlich veröffentlichten „Organic Market Report“ ersichtlich, ist der Absatz an Bioprodukten in Großbritannien um 5,9% im Jahr 2010 auf das Niveau von 1,73 Milliarden Pfund (ca. 2 Mrd. €) gefallen. Damit hat sich der negative Trend, nach dem starken Rückgang von 12,9% im Jahr 2009, zwar verlangsamt, konnte aber noch nicht gestoppt werden. Für 2011 ist man vorsichtig optimistisch.
Bis ins Jahr 2008 hat der Absatz von Bioprodukten über den Zeitraum der letzten 15 Jahre mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten geglänzt.
Auch ist die Gesamtfläche an organisch bestelltem Land um 0,6% auf 738.709 ha zurückgegangen. Das entspricht einem Anteil von 4,2% an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Großbritannien.
4,2% der landwirtschaftlichen Fläche für Biolebensmittel
Im Vergleich dazu weist Deutschland eine Fläche von rund 1 Mio ha als Bio-Fläche aus, das einem Anteil von 5,9% entspricht. Die Umsatzentwicklung ist nach einem Jahr der Stagnation im Jahr 2010 auf 5,9 Mio € gestiegen.
In der Schweiz gibt es einen widersprüchlichen Trend: während der Absatz an Bio-Produkten weiter steigt (+6,1%) und im Jahr 2010 ein Niveau von 1,6 Mrd. Franken (ca. 1,2 Mrd. €) erreicht, ist die Anzahl an Biobetrieben schon seit Jahren rückläufig. Die Biofläche bleibt jedoch mit 120.000 ha weitestgehend konstant, was einem Bio-Anteil von 10,8% entspricht.
In Österreich wächst sowohl der Absatz von Bioprodukten im Lebensmittelhandel um 18,7% auf einen Wert von 306 Millionen Euro als auch die biologisch bestellte landwirtschaftliche Fläche auf 545.212 ha. Damit werden bereits 18,5% der Fläche biologisch genutzt wodurch sich Österreich als Nummer 3 hinter den Falkland Insel und Lichtenstein als Land mit dem höchsten Bio-Flächenanteil etabliert.
Kaum Begeisterung für Bio-Lebensmittel
Warum sich dagegen die Briten nicht mehr so stark für Bio begeistern können, bleibt offen. Dabei haben sie mit Prince Charles einen prononcierten Befürworter für nachhaltige Landwirtschaft. Erst vor wenigen Tagen kritisierte er bei einem Besuch der Georgetown University in Washington/USA die staatlichen Unterstützungen für landwirtschaftliche Großbetriebe und setzte sich im Gegenzug für Förderung der biologischen und nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion ein.
Quellen: Soil Association, BÖLW, BioSuisse, AMA, The Telegraph
Photo: Clarence House, 2011; Die Hochzeitstorte wurde von Fiona Cairns unter Verwendung der Joseph Lambeth Technik gemacht.
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