Urban Farms, made in Finland

Die Finnen sind ja bekannt für ihre außergewöhnlichen Freizeitbeschäftigungen: Im Luftgitarren-Spielen sind sie einsame Klasse. Schon seit 1996 veranstalten sie in Oulu besonders routiniert die alljährlich stattfindende Luftgitarren-Weltmeisterschaft. Auch die Weltmeisterschaft in der Disziplin des Hanyweitwurfs tragen unsere finnischen Freunde aus. Klar, werden Sie denken, wo denn sonst, darf doch Finnland als der Vorreiter der mobilen Kommunikation bezeichnet werden.
Aber was machen die Finnen da um Himmels Willen mit ihren Fahrzeugen? Die Autos werden mit einer Grasdecke eingehüllt, sodass sie nur mehr schemenhaft als PKWs erkennbar sind. Hecken unsere skandinavischen Freunde gar eine neue Sportart aus, von der wir noch nichts wissen? Oder ist das ein Beitrag der Stadtbauern-Bewegung Helsinkis, die von nun an Blechkarossen in Urban Farms verwandelt.
Sollten Sie öfters in dieser Gegend zu tun haben, dann halten Sie uns doch am Laufenden über diese in Gras-gehüllten PKWs, vielleicht können genau Sie dieses Geheimnis lüften.

Photo: Werner Merzeder

Vom Autofahren zum Gemüseernten

In der ehemaligen DDR war der Besitz eines eigenen Fahrzeuges ganz was Besonderes. Viele Bürger meldeten sich daher schon mit 18 Jahren auf einen der zwei möglichen Autofabrikate an: Vor dem Kauf eines Fahrzeugs der Marke Trabant oder Wartburg wurde eine Garage gebaut, denn dieses Auto musste ein Leben lang halten. Das eigene Auto war weit mehr als nur ein Transportmittel, es war ein vierrädiger Freund und hatte Kultstatus (wie im Westen übrigens auch). Und die Garagen für den Trabi nahmen in den Hinterhöfen der Wohnbauten zentrale Plätze ein und spiegelten den Stellenwert dieser Kultobjekte wieder. Sie spielten in diesen Höfen die Hauptrolle.
Als ich die Box der Urban Farmers zum ersten Mal sah, habe ich sofort an die Garagen der Trabis gedacht.
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Europes Next Top Farmer

Es ist soweit: die Stadtbauern oder Urban Farmer erobern den Catwalk. Statt Klamotten sind es Werkzeuge wie Scheibtruhe (Schubkarren, Karette) und Arbeitsschuhe, die im Blitzlichtgewitter im Mittelpunkt stehen. Bis es jedoch ein Urban Farmer an die Spitze schafft und international mitmischen kann, hat er harte Prüfungen zu bestehen. Vielleicht bieten diese den Stoff für eine nächste große Casting-Show: In Europes Next Top Farmer beweisen die Stadtbauern auf Urban Farms nicht nur gute Figur, sondern sie müssen zeigen, dass sie für die ökologische Landwirtschaft geeignet sind: In drei Minuten ist bei sengender Mittagshitze ein Beet umzustechen oder ein großer Baum mit Wurzeln auszugraben oder Nacktschnecken zu …. Es wird ein harter Weg für die Kandidaten und nur ein Urban Farmer wird es schaffen, den stolzen Titel zu tragen. Für die vielen anderen Stadtbauern wird es heißen: „Ich habe heute leider kein Photo für Dich!“

Photo: Peter Stigter

Stadtbauern auf Touren

Ökologische Landwirtschaft in der Stadt, oder trendiger ausgedrückt Urban Farming ist in (fast) aller Munde. Begonnen hat es mit dieser Form der ökologischen Landwirtschaft in Kanada, dann ging die Bewegung in die USA über, wo sie in den Großstädten so richtig zum Trend gehypt wurde. Seit einigen Jahren sind die Urban Farmer mit ihren unterschiedlichen Konzepten der ökologischen Landwirtschaft auch in Europa angekommen. Speziell in Berlin brachten es einige Gärten bereits zu Popularität über deutsche Grenzen hinweg z. B. Rosa Rose, www.rosarose-garten.net oder die Prinzessinnengarten, www.prinzessinnengarten.net .
In der Schweiz gibt es ebenfalls spannende Ansätze: überLand berichtete auf diesem Blog bereits vom Aquaponic-Projekt der urbanfarmers, www.urbanfarmers.ch . Als Pioniere in Punkto Urban Farming gelten die
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