Ein Land-Roboter

Ein riesiger Maschinenpark führt so manchen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb an den Rand des finanziellen Ruins. Und es stellt sich die Frage, ob sich der ganze Aufwand für Gerätschaften lohnt, die oft nur sporadisch zum Einsatz kommen. Welche Alternativen gibt es, damit kleine Betriebe auch in Zukunft weiter effizient produzieren können? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Designprojekt, das an der Universität für angewandte Kunst in Wien entstand. Julia Kaisinger, Katharina Unger und Stefan Riegebauer gestalteten einen Roboter, der als Landmaschine eingesetzt wird. Die Bedienung soll über das Mobiltelefon erfolgen. Die nachfolgende Animation zeigt, wie Agria im Detail funktionieren könnte.
Studio: Universität für angewandte Kunst Wien
Studio Hartmut Esslinger
www.creativednaaustria.com

Sepp heizt Dir ein

Was bedeutet Heimat? Für jeden etwas anderes. Unter dem Motto „Meine Heimat“ hat DaWanda, der Onlinemarktplatz für Designer und Kreative, in Kooperation mit idee. der creativmarkt einen außergewöhnlichen Wettbewerb ins Leben gerufen. Gesucht wurden einzigartige „Fanartikel“, die die Verbundenheit zur eigenen Heimat zum Ausdruck bringen. Die Hauptgewinnerin des Wettbewerbs ist die bayerische Designerin „Schnoschi“, die mit ihrer handgestrickten Wärmflaschenhülle „Sepp heizt dir ein“ 1.078 Stimmen von der DaWanda-Community erhielt.

Foto: DaWanda

Starkes Land

Es gibt zahlreiche Zeitschriften, die sich dem Landleben verschrieben haben: Landlust, Liebes Land, Unser Land, Landidee etc. und zu Ostern kommt die ganz neue Landliebe im Schweizer Ringier Verlag auf den Markt. Alle haben sie – wie der Titel schon sagt – das Land als Thema. Da werden seitenweise Rezepte aus der rustikalen Küche abgedruckt, Deko-Tipps für die lauschigsten Terrassen verraten, Anleitungen für die lustigsten Bommelmützen gegeben oder einfach nur lange Fotostrecken von Knospen, Blüten, Blumen, Ästen, Bäumen …
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Anhängsel Park

Grün erobert die Städte: Bei „BimBaum“ fährt der Park gleich mit. Das Projekt von xarchitekten und Henning Grahn konnte sich bei dem von der Stadt Wien ausgelobten Ideenwettbewerb erfolgreich durchsetzen. Ziel war es dabei, Ideen einzureichen, die die Wiener Innenstadt ergrünen lässt. Platz zwei ergatterte „Blumenflashmob“, dabei bringen die Teilnehmer eine Topfpflanze mit und bilden einen blühenden Garten an Orten, die sonst grau und steinern sind. „BimBaum“, der Minipark als Anhänger für die Wiener Straßenbahn soll noch heuer realisiert werden.
Dieses Projekt ist nicht nur originell, sondern auch ausbaufähig: BusBaum, ZugBaum oder RadBaum könnten folgen.
Abbildungen: Henning Grahn & xarchitekten

Stark am Land


Ein neues Jahr beginnt am besten mit einem guten Buch. Wie wäre es mit Annegret Brauns Buch über die Frauen auf dem Land? Ohne sie, könnte so manche Landwirtschaft nicht überleben: Sie sind es, die oft alleine Haushalt und Hof managen, ihre Kinder und Tiere versorgen, und die zwischen Küche, Stall und Computerarbeitsplatz pendeln.
Das Buch erzählt von eigenständigen Landwirtinnen, stolzen Sennerinnen oder Pionierinnen des Bioanbaus wie die Schweizerin Maria Müller und die Österreicherin Lili Kolisko. Oder Elisabeth Boehm, die den ersten deutschen landwirtschaftlichen Hausfrauenverein gründete. Viele Neuerungen in der Landwirtschaft gehen maßgeblich auf Frauen zurück, die jedoch immer im Schatten der Männer standen. Heute sind die Frauen vom Land selbstbewusster denn je, setzen ihre Ideen auch gegen bestehende Konventionen durch.
Anregende Texte, ein schönes Layout und der gute Mix aus Vergangenheit und Gegenwart machen dieses Buch lesenswert. Schon allein wegen der stimmungsvollen Fotos der Bildberichterstatterin Erika Groth-Schmachtenberger (1906-1992) ist dieses Buch jedem, der sich für das Land interessiert, sehr zu empfehlen.
Annegret Braun
Frauen auf dem Land
Elisabeth Sandmann Verlag
Veröffentlicht in Medien, Frauen, Landleben

Böse Sterne

Das neue Jahr steht vor der Tür und viele werden es lautstark begrüßen: Feuerwerkskörper gehören eben zu einer gelungenen Silvesterparty dazu. Die Raketen können Rapssamen als Granulationskerne enthalten. Dieser Samen ist nicht selten gentechnisch verändert. Ca. 5 % der in Feuerwerksraketen enthaltenen „Sterne“ fallen unverbrannt zu Boden und können auskeimen. So kann sich gentechnisch veränderter Raps auch bei uns verbreiten.

Während deutsche Landwirte jeden Gentech-Pflanzen Anbau in einem öffentlichen Standortregister angeben müssen (in Österreich wird ja noch auf den Anbau von verändertem Saatgut verzichtet; die Schweiz hat sich bis 2013 in einem Moratorium gegen den Anbau ausgesprochen) gibt es für die Verbreitung der Knallkörper keine Regulierung. Das scheint mehr als bedenklich.

Wie wäre es mit Bio-Raketen? Vielleicht ein neues Geschäftsfeld.

über_Land wünscht ohne Raketen und gentechnikfrei ein Prosit Neujahr.

Bild: ©photocase.com/misterQM