Teller statt Tonne: Über den Wert der Lebensmittel

Teller statt Tonne: Über den Wert der Lebensmittel

Im Müll statt auf dem Teller landen bei uns zu viele Lebensmittel. In Deutschland sind es bis zu 20 Millionen Tonnen, die jährlich weggeworfen werden. „Teller statt Tonne“ heißt die Aktion gegen Lebensmittelverschwendung, die am 10. September in Berlin stattfinden wird, eine Woche später in Stuttgart. Die Aktion soll nicht nur auf das negative Verbraucherverhalten hinweisen, sondern es werden auch Alternativen gezeigt. überLand sprach mit einem der Aktivisten von „Teller statt Tonne“, Hendrik Haase.
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Behagliche Unterkunft

Eine Outdoor-Wiege? Falsch! Ein neu gestylter Sprungbock? Noch falscher! Ein Bienenkorb? Gewonnen! Der junge britische Designer Tom Back möchte Bienen mit diesem auch optisch umwerfenden Korb einen natürlicheren Lebensraum ermöglichen als herkömmliche Bienenstöcke. Durch die Verwendung von Stroh erhält das innovative Bienen-Zuhause „Thrive Hive“ eine sehr gute Dämmung. Der bestens isolierte Behälter bietet Schutz vor harten Wintern und sorgt dafür, dass das Wetter den Bienen nichts anhaben kann und die Kolonien widerstandsfähiger werden. Mit diesem reduzierten Werkzeug für die Bienenhaltung möchte Tom Back auch den Einstieg in die Imkerei erleichtern. Sei es im Kleingarten oder auf dem Balkon; der Weg vom Stadtgärtner zum Stadtimker ist eben nur ein kurzer.

Vom 22. bis 25. September ist „Thrive Hive“ auf der Tent London, einer internationalen Design-Messe, zu sehen.

Mehr Infos: www.thumbdesigns.co.uk

Aus dem Leben eines Landdienstlers

Schweizer LanddienstDass es den Städter aufs Land zieht, ist in Zeiten wie diesen ein beliebtes Thema. Ihm ist es in der Stadt zu stressig, er sucht Entschleunigung. Langsamer treten, mit der Natur eins werden, Tiere beobachten und sich selbst vielleicht im Anbau regionaler Lebensmittel üben. Letzteres ist sicher ein probates Mittel, um dem Lebensmittel als solches wieder mehr Wertschätzung entgegen zu bringen. Auch das Wissen darum, wie sie wachsen, was sie für ihr Fortkommen benötigen, eröffnet neue Blickwinkel. Nicht nur Erwachsene sind dafür begeisterungsfähig. Auch für Kinder und Jugendliche aus der Stadt ist der Aufenthalt am Land meistens eine Bereicherung. Neben den Pflanzen und Tieren, die es zu entdecken gibt, birgt das Landleben und die Tätigkeiten einer Landwirtschaft spannende Facetten.
Jugendliche aus der Schweiz können dieses Leben in Form eines Landdienstes kennenlernen. Benedikt Pestalozzi war 20 Jahre alt,
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Regionale Lebensmittel im Markt der Zukunft

Regionale Lebensmittel stehen hoch im Kurs. Meistens sind sie im Hofladen ums Eck, in gut sortierten Lebensmittelgeschäften oder im Biomarkt zu haben. Letzterer hat längst einen Imagewandel durchlebt. Sowohl die Kunden als auch das Aussehen dieser Märkte haben sich entscheidend geändert. Bestand früher die Mehrzahl der Käufer aus Birckenstock Trägern in selbst gestrickten Wollpullovern, ist das Aussehen der heutigen Klientel nicht mehr so einfach zuordenbar. Die Läden selbst waren voll geräumt mit Vollholzmöbeln, deren schweres Äußeres die Kundschaft zu erdrücken drohte. Es reichte, gesundes Essen zu verkaufen. Gesund musste nicht auch optisch ansprechend sein.
Ganz anders der Biomarkt von heute: Er stellt nicht nur seine gesunden und regionalen Lebensmittel in den Mittelpunkt, sondern schafft ein Umfeld, das architektonisch einzigartig ist, wie der jüngste Entwurf der Architektengruppe SPAN (Matias del Campo & Sandra Manninger) beweist. Die Architekten planen eine futuristische Marktlandschaft, in der das dargebotene Obst und Gemüse einen ganz natürlichen Bestandteil des Innenraums darstellt. Weiters schaffen sie von diesem Markt aus einen fließenden Übergang zum angrenzenden Naturschutzgebiet, wodurch das Thema Natur doppelte Bedeutung erfährt.
Interessierte Käufer aus Amstetten (Niederösterreich) und Umgebung können schon in einem Jahr in diesem Biomarkt ihre regionalen Schmankerln (Köstlichkeiten) erwerben. Ein bemerkenswertes Projekt: Es spiegelt den Wert von regionalen Lebensmittel in Form einer einzigartigen Architektur wieder. Und es beweist, dass Äpfel, Kartoffel und Tomaten auch was ganz besonderes sein können. Bitte mehr davon auch in den großen Städten!

Entwurf und Abbildung: SPAN (Matias del Campo & Sandra Manninger)
www.span-arch.com

Neues Leben für einen Stumpf

Ein Stumpf bleibt über. Trauriges Überbleibsel eines gefällten Baumes. Zu nichts mehr gut. Zu nichts mehr? Stimmt nicht. Der Künstler und Designer Hongtao Zhou gibt diesem Stumpf eine neue Funktion und haucht ihm neues Leben ein. Er verwandelt ihn in eine komfortable Liege; eine große hölzerne Axt dient als Rücken- und Armlehne; der Stumpf selbst ist die Sitzfläche, ein kleinerer Stumpf bildet die bequeme Auflagefläche für die Beine. Die Axt selbst wird aus Abfallhölzern produziert.
Ein schönes Beispiel für die Wiederverwertung eines für die Forstwirtschaft nutzlosen Stumpfes. Gerade im Jahr des Waldes ist dieses Objekt auch ein Anstoss dafür, um auf die Relikte unseres Waldes aufmerksam zu machen.

Entwurf: Hongtao Zhou, www.hongtaozhou.com
Ausgestellt im Vermont Studio Center

Frisches Gemüse aus dem Garten

Pflichtlektüre für jeden Urban Farmer und Stadtbauern. Die Autorin Celia Brooks Brown beschreibt, was in ihrem kleinen Garten inmitten London das ganze Jahr über wächst. Dabei zeichnet sie ein gesamtheitliches Bild: Sie beginnt beim Säen, gibt Tipps zum Pflanzen und endet in der Küche beim Verarbeiten. Das Buch ist in Jahreszeiten eingeteilt, eine Liste zu Beginn jedes Monats beschreibt die einzelnen Gemüsesorten und wie weit ihr Wachstum gediehen ist. In der letzten Spalte gibt es Querverweise zu weiteren Informationen, was dieses Buch übersichtlich und leicht zu handhaben macht. Stimmungsvolle Fotos von Fauna und Flora aus dem Garten und ansprechende Bilder aus dem Bereich Food-Fotografie treffen voll den Geschmack der Stadtbauern. Bei den Rezepten ist die Rezensentin schon ein wenig kritischer: Beispielsweise die Birnen auf Schokoladenkuchen, die als Ganzes verwendet und aus dem Kuchen ragen, sind mutig. Ob sie auch so schmecken?
Nichts desto trotz ein sehr empfehlenswertes Buch über die Arbeit der Teilzeitgärtnerin Brooks, die von sich selbst behauptet: „Auch wenn ich mich nicht komplett selbst versorge, bin ich sensibel geworden für Nachhaltigkeit, für das Vermeiden von Einkaufswegen, für die Beibehaltung natürlicher Lebenszyklen“. Jetzt wisse sie auch, wie frisches Gemüse schmeckt. Sollten Sie noch kein Stadtbauer sein, dann sind Sie mit diesem Buch sicher auf dem besten Weg dorthin.

Die neue StadtGartenLust
Vom Säen, Ernten, Genießen
Celia Brooks Brown; Fotos: Jill Mead
Deutsche Verlags-Anstalt
ISBN 978-3-421-03823-4

Zum Tag der Paradeiser

Um Punkt elf Uhr startet am Mittwoch der letzten Augustwoche im spanischen Buñol (Region Valencia) die Tomatina. Eine ganze Stunde bewerfen sich Tausende aus aller Welt mit überreifen Tomaten, suhlen sich in den sich bildenden Flüssen der Tomatensauce und lassen ganz einfach die Sau – äh Tomate – raus.
So ausschweifend geht es heute, am Tag der Paradeiser (das ist der ostösterreichische Begriff für Tomate) in Österreich freilich nicht zu. In einer beschaulicheren und ruhigeren Weise lässt man das Lieblingsgemüse der Österreicher hochleben.
Laut Statistik Austria liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch
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