Regionale Lebensmittel, heimische Produkte, Existenzsicherung der Bauern und gleichzeitig Versorgungssicherheit der Bevölkerung – Schlagworte, die seitens der Politik gerne in den Mund genommen wird. Doch wie passen sie mit der neoliberalen politischen Realität zusammen? Einer Realität, die auf Weltmärkten produzierte Lebensmittel fördert und subventioniert, nicht liberalisierte Staaten dazu zwingt
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Wir ernten, was wir säen
„Seit den 1950er Jahren wird der Konkurrenzkampf um den Saatgut–
Markt immer stärker. Damals sollte die industrielle Landwirtschaft mit Hoch-
leistungssorten auch in der „Dritten Welt“ etabliert werden. Heute kontrollieren 10 Saatgut-Konzerne (darunter Bayer, Monsanto, Syngenta, Limagrain und BASF) rund 70 Prozent des Weltmarktes. Mit unabsehbaren Folgen für die biologische Vielfalt und die Überlebensfähigkeit kleinbäuerlicher Betriebe. Hybrid oder GURT(Genetic Use Restriction)-Züchtungen sollen die Kontrolle des Saatgut-Marktes erleichtern. Hybrid-Pflanzen kann man zwar vermehren, sie haben aber meist nicht die gewünschten Eigenschaften. GURT-Pflanzen bringen keine keimfähigen Samen hervor – außer durch Einsatz spezieller Chemikalien, die beim Konzern gekauft werden müssen.
Wer das Saatgut kontrolliert, kontrolliert die Menschheit.“
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Vom Autofahren zum Gemüseernten
In der ehemaligen DDR war der Besitz eines eigenen Fahrzeuges ganz was Besonderes. Viele Bürger meldeten sich daher schon mit 18 Jahren auf einen der zwei möglichen Autofabrikate an: Vor dem Kauf eines Fahrzeugs der Marke Trabant oder Wartburg wurde eine Garage gebaut, denn dieses Auto musste ein Leben lang halten. Das eigene Auto war weit mehr als nur ein Transportmittel, es war ein vierrädiger Freund und hatte Kultstatus (wie im Westen übrigens auch). Und die Garagen für den Trabi nahmen in den Hinterhöfen der Wohnbauten zentrale Plätze ein und spiegelten den Stellenwert dieser Kultobjekte wieder. Sie spielten in diesen Höfen die Hauptrolle.
Als ich die Box der Urban Farmers zum ersten Mal sah, habe ich sofort an die Garagen der Trabis gedacht.
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Es grünt so grün …
… in der ökologischen Landwirt-schaft: Zu bunt kann es ihnen werden, aber nicht zu grün. Und das, obwohl diese Bauherren schon im Grünen wohnen. Das trifft zumindest auf jene Bauernfamilie in der Obersteiermark zu, die sich ihren Traum vom eigenen Einfamilienhaus in Grün realisierte. Das Gebäude wurde zur Gänze in Kunstrasen gehüllt und überrascht noch mit weiteren Details wie z. B. Betontreppen, die Vordach- und Sichtschutzfunktionen erfüllen. Mit diesem auf alle Fälle unkonventionellen Haus sicherte sich das Architektenteam Weichlbauer/Ortis den Architekturpreis des Landes Steiermark.
Die großen Vorteile dieser Grasfassade: Pflege, Düngung oder Mähen fallen flach und den Ziegen vergeht an diesem Rasen bestimmt der Appetit.
Photo: Architekt Peter Eder, Graz
Europes Next Top Farmer
Es ist soweit: die Stadtbauern oder Urban Farmer erobern den Catwalk. Statt Klamotten sind es Werkzeuge wie Scheibtruhe (Schubkarren, Karette) und Arbeitsschuhe, die im Blitzlichtgewitter im Mittelpunkt stehen. Bis es jedoch ein Urban Farmer an die Spitze schafft und international mitmischen kann, hat er harte Prüfungen zu bestehen. Vielleicht bieten diese den Stoff für eine nächste große Casting-Show: In Europes Next Top Farmer beweisen die Stadtbauern auf Urban Farms nicht nur gute Figur, sondern sie müssen zeigen, dass sie für die ökologische Landwirtschaft geeignet sind: In drei Minuten ist bei sengender Mittagshitze ein Beet umzustechen oder ein großer Baum mit Wurzeln auszugraben oder Nacktschnecken zu …. Es wird ein harter Weg für die Kandidaten und nur ein Urban Farmer wird es schaffen, den stolzen Titel zu tragen. Für die vielen anderen Stadtbauern wird es heißen: „Ich habe heute leider kein Photo für Dich!“
Photo: Peter Stigter
Gastkommentar von Frida Kieninger
Das Gemüse von Almeria, Spanien, wächst in einem gigantischen Plastikmeer. Ganz Zentraleuropa wird mit dieser Ware beliefert.
Die Linguistik-Studentin Frida Kieninger hält sich gerade in Südspanien auf und arbeitet dort an ihrer Diplomarbeit zum Thema Kommunikation zwischen den LandarbeiterInnen Almerias. Sie hat für die österreichische Tageszeitung, der Standard, einen Gastkommentar verfasst, den wir Ihnen auf keinen Fall vorenthalten wollen.
Der weite Weg von der Gurke zum Kaufverstand
Jetzt ist es also die Gurke. War da nicht auch mal was mit Tomaten aus Almería? Gemeinsam mit den Gemüsetransportern bahnen sich die Skandale aus dem Süden ihren Weg in unsere Supermärkte. Nur, dass der Alarm diesmal ein falscher war. Die grüne Feldfrucht ist nicht die gesuchte Darminfektionsquelle. Zu denken gibt die Angelegenheit trotzdem.
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Zum Weltmeerestag: Statt Fisch gibt’s Seespargel
Überland hat sich dem Farming verschrieben. Ob Urban Farming, Home Office Farming oder Aquaponics: jede Form der innovativen und ökologischen Landwirtschaft wird auf diesem Blog thematisiert. Heute, am Weltmeerestag, haben wir für Sie eine salzige Form des Farming vorbereitet. Die Rede ist vom Seawater Farming oder meerwasserbasierte Landwirtschaft, die auf den Atmosphärenphysiker Carl Hodges zurückgeht.
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Landlust pur
Geben Sie sich der Landlust hin. Werfen Sie all Ihre Sorgen über Bord und genießen Sie den Augenblick. Lassen Sie sich ganz fallen. In einen Liegestuhl beispielsweise. Grasallergie sollten Sie jedoch keine haben, wenn Sie sich auf das alte neue Stück von „Morto a Orto“ setzen. Die zwei italienischen Designer Peter Bottazzi und Denise Bonapace beleben alte Möbel-stücke mit viel Grün. Holzmöbel, die für den Müll vorgesehen sind, wird mit Blumentöpfen, Grasteppichen oder grünen Implantaten neues Leben eingehaucht. Großer Vorteil dieser recycelten Objekte: Sie sind sowohl in der Stadt als auch am Land hervorragend einsetzbar. Auch wenn der Liegestuhl nicht mehr zum Liegen taugt, eine grüne Augeweide ist er allemal.
Morto a Orto, entworfen von Peter Bottazzi und Denise Bonapace
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Bio-Lebensmittel oder regionale Lebensmittel oder doch eher Produkte konventioneller Erzeugung – die Entscheidung ist für den Konsumenten nicht immer einfach. Erschwert wird sie zudem, wenn Krankheitserreger auf Lebensmitteln nachge-wiesen werden. Die EHEC-Bakterien sind derzeit leider ein aktuelles Thema. Anfangs wurden noch Bio-Gurken aus Spanien beschuldigt, die Krankheit ausgelöst zu haben. Zwar fanden sich darauf EHEC-Bakterien , diese lösten aber nicht die Krankheit aus.
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Stadtbauern auf Touren
Ökologische Landwirtschaft in der Stadt, oder trendiger ausgedrückt Urban Farming ist in (fast) aller Munde. Begonnen hat es mit dieser Form der ökologischen Landwirtschaft in Kanada, dann ging die Bewegung in die USA über, wo sie in den Großstädten so richtig zum Trend gehypt wurde. Seit einigen Jahren sind die Urban Farmer mit ihren unterschiedlichen Konzepten der ökologischen Landwirtschaft auch in Europa angekommen. Speziell in Berlin brachten es einige Gärten bereits zu Popularität über deutsche Grenzen hinweg z. B. Rosa Rose, www.rosarose-garten.net oder die Prinzessinnengarten, www.prinzessinnengarten.net .
In der Schweiz gibt es ebenfalls spannende Ansätze: überLand berichtete auf diesem Blog bereits vom Aquaponic-Projekt der urbanfarmers, www.urbanfarmers.ch . Als Pioniere in Punkto Urban Farming gelten die
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