Mein Apfelbaum: der Versager?

Mein Apfelbaum

Als ich vor einigen Jahren stolze Beackerin eines eigenen Gartens wurde, wollte ich unbedingt zwei Obstbäume pflanzen: Ein Birnbaum und ein Apfelbaum sollten meinen Garten bereichern. Es sollten nicht irgendwelche Obstbäume sein, sondern alte Sorten zwecks Sortenerhaltung. Also fuhr ich nach Schiltern (OÖ) zur Arche Noah. Beim Birnbaum entschied ich mich für eine Williams Christbirne; beim Apfelbaum fiel die Wahl auf einen Cox Orange. M E H R

Wunsch nach Obstbäumen

Die Bäume wurden anschließend standortgerecht gepflanzt und dann kam das lange Warten. Im zweiten Frühling blühte der Birnbaum und Ende August konnte ich tatsächlich die erste Birne ernten. Es war die BESTE Birne meines Lebens. (Vermutlich hat jeder Gärtner mit seiner eigenen Ernte die größte Freude.) Im darauffolgenden Jahr machte der Birnbaum Pause, aber im nächsten Jahr stand er in voller Blüte und die Ernte machte schon drei saftige, pralle Birnen aus. Und so ging es von Jahr zu Jahr weiter. Eine Blütenpracht und dann immer mehr Früchte.

Mein Apfelbaum floppt, aber warum?

Während mir der Birnbaum große Freude bereitet, ist der Apfelbaum der totale Flop. In den ganzen sieben Jahren hat er erst in einem Jahr drei Blüten hervorgebracht. Und von diesen drei Blüten bildete sich nur ein Fruchtstand aus und auch den verlor er nach kurzer Zeit. Ihr werdet nun vielleicht sagen: „Naja, kennst Du Dich überhaupt mit Apfelbäumen aus? Weißt Du, wann und wie Du sie schneiden musst?“ „Nein“, werde ich antworten, „ich hab keinerlei Erfahrungen mit Obstbäumen.“ Aber ich habe liebe Freunde, die sich damit auskennen und die gern mal im Laufe einer Grillparty zur Baumschere greifen. Mein lieber Freund Alfred ist ein richtiger Apfelbaumexperte. Meine Hoffnung war groß und siehe da, durch Alfreds Behandlung trug der Baum im nächsten Frühling jene drei Blüten. In den Jahren danach ging es wechselhaft weiter; mit zahlreichen Wasserästen und großen Fragezeichen.

Obstbäume verstehen

mein Apfelbaum

Ich verstehe meinen Apfelbaum nicht. Genau für solche Gärtner und Gärtnerinnen hat Annekathrin Schmid ihr Buch „Obstbäume verstehen“ herausgebracht. Sie hat vor 10 Jahren selbst begonnen, ein großes Grundstück in eine Obstwiese zu verwandeln. Und da ist sie draufgekommen, dass es nur wenige Bücher gibt, in denen das Wissen um Obstbäume leicht verständlich erklärt wird. Wissen so zu vermitteln, dass es jeder versteht.

Genau diese Lücke wollte sie füllen und das ist ihr auch gelungen. In einer möglichst einfachen Sprache erklärt sie die Botanik von der Wurzel bis zur Krone, konzentriert sich im Buch auf die wichtigsten Baumarten wie Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume. Sie erklärt, warum ein Apfelbaum einen Partnerbaum braucht, während ein Pflaumenbaum sein Leben als „Single“ gestalten kann. Oder dass Obstbäume schwitzen und sich schon im Juli auf das nächste Frühjahr vorbereiten. Zahlreiche Bilder und Illustrationen veranschaulichen sehr schön das Wachsen der Obstbäume.

Wie es nach der Lektüre dieses Buchs mit meinem Apfelbaum weitergeht, verrate ich Euch an anderer Stelle. Auf alle Fälle nehme ich viel wissenswerte Informationen mit. Ob ich meinen Apfelbaum nun besser verstehe? Ich denke, er wird es mir im nächsten Frühjahr zeigen.

Annekathrin Schmid
Obstbäume verstehen
Was alle Gärtnerinnen & Gärtner wissen sollten
Haupt Verlag
978-3-258-08218-9

über_Land

Der Blog über_Land beschäftigt sich mit innovativer Landwirtschaft in der Stadt und auf dem Land. Themen wie Urban Farming, Vertical Farming, Aquaponic stehen genauso im Vordergrund. Der Blog geht aber auch der Frage nach, wie Gemeinden für ihre Bewohnerinnen und Bewohner neue, qualitätsvolle Konzepte entwickeln, wo Wohnen, Leben und Arbeiten möglich wird. Der Blog ist seit 2011 online. Gründerin und Herausgeberin ist Barbara Kanzian. Erfahren Sie mehr über sie auf ihrer Unternehmens-Website.


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