Palmkohl: der Lange aus dem Süden

Palmkohl

Im letzten Beitrag hat unsere Gastautorin Brigitte Kranner die Familie Kohl näher angesehen. In diesem Artikel stellt sie den „Langen aus dem Süden“ vor, besser bekannt unter Palmkohl. Brigitte Kranner ist übrigens weder Gärtnerin noch Köchin. Ihr Zugang zum Gemüse kommt übers Essen und ihre Neugierde, mehr über das „gesunde Zeug“ zu erfahren. In dieser Rubrik schlüpft sie in die Rolle verschiedener Pflanzen und am Ende gibt’s noch ein „watscheneinfaches“ Rezept.

Ich bin Wirsing, mit vollem Namen Wirsing Kohl. Heute möchte ich meinen Großcousin, den Palmkohl vorstellen. Da seine Blätter – einem Palmwedel ähnlich – in die Länge wachsen, nennen wir ihn innerhalb der Familie „der Lange“. Ganz das Gegenteil von mir und meinen Rundungen.

Vetter Palmkohl ist nicht so hart im Nehmen wie ich und meine anderen nahen Verwandten (zum Beispiel Weiß-, Rot- oder Spitzkraut) aus der Familie der kopfbildenden Kohle. Er verträgt die Kälte nicht so gut: frosthart nur bis zu minus fünf Grad. Deswegen hält er sich vorwiegend im Süden auf, sehr gerne in der Toskana, am liebsten auf riesigen Feldern, gemeinsam mit vielen anderen Palmkohlen mit so klingenden Namen wie „Nero di Toscana“ oder „Cavolo Nero“. Das „Nero“ erklärt auch seinen anderen Namen: aufgrund der sehr dunklen Blätter gibt er sich manchmal auch als Schwarzkohl aus.

Stammesgeschichtlich ist der Palmkohl angeblich älter als ich. Er hält sich für etwas Besonderes. Er wird nicht müde seine Vorzüge gegenüber seinem Bruder, dem Grünkohl hervorzuheben: Er schmecke viel, viel feiner als sein grobschlächtiger Verwandter.

Apropos schmecken: zum Abschluss noch ein „watscheneinfaches“ Rezept.

Rezept Palmkohlchips: die gesunde Superfood-Knabber-Alternative

  1. Palmkohlblätter in Stücke reißen und die dicken Strunke entfernen.
  2. Ein paar Tropfen Olivenöl und Salz in eine Schüssel geben, verrühren und die Palmkohlstücken daruntermischen. Öl sparsam verwenden!
  3. Die Teile lose auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 160 Grad für zirka 7-10 Minuten im Backrohr trocknen. Die Chips bleiben 1-2 Tage wirklich knackig und haben einen intensiven und zugleich feinen Kohlgeschmack.

Kohl bekommt’s!

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